Geschichte des Archivs
Das Archiv Hilde Lotz-Bauer umfasst ca. 7000 Kleinbildnegative der 1999 verstorbenen Photographin und befindet sich heute in Heidelberg im Besitz des Photographen Franz Schlechter.
Es umfasst Kleinbildaufnahmen, die Hilde Lotz- Bauer zwischen 1935 und 1943 mit einer Leica-Kamera in Italien aufgenommen hat. Die Aufnahmen entstanden parallel zu ihren kunsthistorischen Dokumentationsarbeiten bei Exkursionen. Es handelt sich um Momentaufnahmen, Landschaftsbilder, Fotos mit landes- bzw. kulturgeschichtlichem Hintergrund, aber auch um ihre persönliche Auseinandersetzung mit der fotografischen Bildästhetik.
Die Aufnahmen von Scanno nehmen in ihrem Œuvre eine Sonderstellung ein.
Beeindruckt von den Frauen, der Pracht ihrer Trachten und der Lebendigkeit lokaler Traditionen, unternahm Sie mehrere Reisen dorthin, um diese Besonderheit in einem
eigenen kulturgeschichtlichen Projekt umfassend zu dokumentieren.
Diese Arbeit blieb jedoch ein Fragment.
Vor ihrem Umzug nach München 1985 vermachte Hilde Lotz–Bauer diesen gesamten Bestand an Kleinbildnegativen inklusive aller Rechte dem befreundeten Photographen Franz Schlechter. Nach Sichtung des Bestandes entwickelte F. Schlechter die Konzeption für eine Ausstellung, bestehend aus 80 Motiven und vergrößerte die Negative im Format 30x 40 cm auf Oriental Seagull Barytpapier. Diese von Hilde Lotz- Bauer autorisierten Abzüge sind ebenfalls Bestand des Archivs in Heidelberg.
1993 konnte diese Ausstellung im Reiss Museum Mannheim erstmalig gezeigt werden. Ermöglicht durch die damalige Museumsleiterin Frau Prof. Karin v. Welck wurde sie am
30. Januar im Beisein von Hilde Lotz-Bauer eröffnet.
In den Jahren danach erfolgte die Digitalisierung der Negative und ihre Archivierung in säurefrei n Negativhüllen und Archivboxen. Im Zuge der Digitalisierung wurden die Negative auch einer sorgfältigen digitalen Restaurierung unterzogen. Alle hier präsentierten Abbildungen stammen aus diesem digitalisierten Bestand.
Bei der hier gezeigten Auswahl handelt es sich um eine Erweiterung der Konzeption der Mannheimer Ausstellung. Mittels der Möglichkeiten der digitalen Technik war es möglich, die Informationen
schadhaft beschädigter Negative, als digitales Bild zurückzugewinnen.
Die weitere digitale Aufarbeitung, sowie die Realisierung von zukünftigen Ausstellungen
ist Ziel des Archivs.
Im Index werden zusätzliche Alternativen (z.B. gleiche Motive aus unterschiedlichen Blickwinkeln) sowie ergänzende Ansichten (Scanno) abgebildet.